Lokale Veranstaltung zum länderübergreifenden Projekt „LiLa – Living Lahn River“ („Lebendige Lahn“) informiert Bürgerinnen und Bürger
„Wir möchten für die Lahn schnellstmöglich einen guten ökologischen Zustand erreichen. Dabei berücksichtigen wir die Aspekte Umwelt- und Naturschutz, Hochwasserschutz und Tourismus gleichermaßen. Mit dem EU-Projekt ,LiLa – Living Lahn River‘ kann das gelingen. Denn der integrierte Ansatz des Projekts sieht vor, alle Beteiligten, die an der Lahn leben und arbeiten, an einen Tisch zu bringen“, sagte Umweltstaatssekretärin, Dr. Beatrix Tappeser, anlässlich der ersten hessischen Lahnmesse. In Limburg waren Bürgerinnen und Bürger eingeladen worden, sich über die verschiedenen Maßnahmen am Fluss zu informieren und mit den Projektpartnern ins Gespräch zu kommen.
Das Projekt „LiLa – Living Lahn River“ wird mit rund neun Millionen Euro aus Mitteln des europäischen LIFE-IP-Projekts gefördert. Weitere rund sechs Millionen Euro steuern die Projektpartner über die Gesamtlaufzeit des Projektes von zehn Jahren bei. LIFE-IP ist ein spezielles Förderprogramm der Europäischen Kommission zur Finanzierung einer integrierten Entwicklung in einer Region. Das sogenanntes „Integrierte LIFE-Projekt (IP)“, fördert besonders solche Vorhaben, die verschiedene Interessengruppen und Institutionen an einen Tisch bringen und deren Belange vereint. In diesem Fall ist das neben dem hessischen und dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium auch die Bundesanstalt für Gewässerkunde, das Regierungspräsidium Gießen, die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (Rheinland-Pfalz) und das Wasser- und Schifffahrtsamt Koblenz. Das Projekt „Living Lahn“ war eines der ersten von sechs Projekten mit diesem integrierten Ansatz, das von der EU bewilligt wurde.
Mit den EU‑Fördermitteln soll zum einen ein Konzept für die Zukunft der Bundeswasserstraße Lahn entwickelt werden, das die Land‑ und Gewässernutzer, die Naturschutz- und Tourismusverbände sowie Bürgerinnen und Bürger vor Ort einbindet. Zum anderen werden über das Programm verschiedene Maßnahmen finanziert, um zum Beispiel bisher unüberwindbare Wanderhindernisse für Fische durchgängig umzubauen. Ein weiteres Ziel ist die Aufwertung des ökologischen Zustands des Oberlaufs der Lahn und ihrer Nebenflüsse. Die Maßnahmen im Projekt sollen auch positive Auswirkungen auf das Hochwasserrückhaltevermögen und den Hochwasserschutz haben. Darüber hinaus sollen die Naherholungsmöglichkeiten für Wanderer und Wassersportler an und auf der Lahn verbessert werden. Außerdem werden Qualität und Transport der Sedimente in der Lahn wissenschaftlich untersucht.
„Ich finde es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger die verschiedenen Maßnahmen, die im Rahmen des Projekts an der Lahn geplant sind, kennenlernen. Die Lahnmesse ist ein niedrigschwelliges Angebot für einen offenen Austausch und sachliche Diskussionen“, so die Staatssekretärin. Die nächste „Lahnmesse“ ist am Dienstag, 22. November, um 17 Uhr im Netanya-Saal im Alten Schloss (Brandplatz 2) in Gießen.