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Fraßspuren am Gewässergrund der Lahn in Biedenkopf Foto: D. Hübner

Nasen putzen!

Spuren am Gewässergrund beweisen: Die Wiederansiedelung der Nase ist ein voller Erfolg

Biedenkopf, 13.06.2023

Die oberhessische Stadt Biedenkopf wird von der Lahn durchflossen. Wer dieser Tage die Obermühlsbrücke überquert, sollte inne halten und sich die Zeit nehmen, einen Blick ins Gewässer werfen. 

Auf den Steinen am Gewässergrund sind deutlich sichtbar dunkle, streifenförmige Spuren zu sehen. Es sind die Fraßspuren eines  karpfenartigen Fisches, der in der oberen Lahn bereits ausgestorben war: Die Nase (Chondrostoma nasus). Jahrzehntelang war dieser markante Fisch, zu erkennen an seiner typischen "Knollennase", ab Marburg flussaufwärts verschwunden. Ursache für den Rückgang dieser einstigen Massenfischart ist in erster Linie die Verschmutzung der Gewässer sowie Staustufen, die der wandernden Art den Zugang zu ihren kiesigen Laichplätzen verwehrt.

Seit dem letzten Jahr ist die Art wieder in ihrer ehemals angestammten Heimat anzutreffen. Ein Zucht- und Wiederansiedelungsprojekt im Rahmen von "Living Lahn" hat dies ermöglicht.

Nun haben die Fische ihre Arbeit aufgenommen: Den Algenaufwuchs  am Lahngrund abzuweiden, der die Kiesflächen verstopft und den Sauerstoffaustausch dort verhindert. Wo Nasen putzen, sorgen sie für eine deutliche Verbesserung der Gewässerqualität.

Nasen sind sehr gesellige Fische, die nicht leicht im Gewässer aufzuspüren sind. Etwas Glück gehört dazu. Entweder man sieht sie in großen Schwärmen - oder eben gar nicht. Um so besser, dass der Projekterfolg auf dem Lahngrund mitten in Biedenkopf so deutliche Spuren hinterlässt!

Mehr zur Action "Stützung von Äsche und Nase in der oberen Lahn"


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