Fünfjähriges Projekt zur Stützung von Äschen und Nasen in der oberen Lahn ist abgeschlossen und wurde am 24. Juni 2022 in Lahntal-Sterzhausen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gießen/Lahntal-Sterzhausen.
Rund 50 interessierte Personen waren bei am 24. Juni ans Lahnufer in der Gemarkung Sterzhausen (Lahntal) gekommen, um zwei Stunden lang aus erster Hand Wissenswertes über die Lahn, ihre Fische und deren Lebensbedingungen zu erfahren. Insbesondere die beiden Fischarten Äsche und Nase standen bei der Veranstaltung im Fokus.
Die beiden Wissenschaftler Dr. Dirk Hübner und Roman Fricke erläuterten anschaulich, wie sich durch gezielte Maßnahmen die Lebensbedingungen in der oberen Lahn für die Fischfauna in den letzten Jahren verbessert haben und beantworteten die zahlreichen Fragen der interessierten Teilnehmer.
Nase und Äsche sind Fischarten, die an der Oberen Lahn selten sind und sogar teilweise verschwunden waren. Dies wirkte sich negativ auf das Ökosystem der Lahn aus. Seit einigen Jahren werden zwischen Biedenkopf und Marburg zahlreiche Strukturmaßnahmen im Gewässer und am Ufer umgesetzt, um die obere Lahn für die heimischen Fische als Lebensraum aufzuwerten. Jetzt stehen den gefährdeten Arten wieder mehr Laichplätze, Jungfischhabitate und Versteckmöglichkeiten zur Verfügung.
Mit Hilfe von Mitteln aus dem EU-Projekt „Living Lahn“ wurden fünf Jahre lang regionale Nasen eigens gezüchtet und wiederangesiedelt. Die Bestandsentwicklung von Äsche und Nase wurde während des Projektzeitraums ständig kontrolliert, aber auch der Einfluss des Kormorans auf den Fischbestand, die Bedingungen im Gewässerboden, Temperatur und Sauerstoffgehalt des Wassers und vieles mehr sind erforscht worden.
Die Entwicklung der Äschen- und Nasenbestände lässt nun hoffen, dass in einigen Jahren auf bestandstützende Besatzmaßnahmen verzichtet werden kann und die Tiere sich selbständig weiter fortpflanzen können.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.