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Fressen und wühlen für die Artenvielfalt

Wasserbüffel als Landschaftspfleger an der "Gisselberger Spannweite" bei Marburg.

5. Mai 2022

Mit erstaunlicher Gelassenheit steigen sieben beeindruckende Tiere aus ihrem Viehanhänger, um am Lahnufer im Bereich Marburg-Gisselberg ihre Arbeit im Auftrag der Behörden aufzunehmen: fressen und wühlen.

Die jungen Wasserbüffel asiatischer Abstammung dürfen nun entlang der Renaturierungsstrecke „Gisselberger Spannweite“ an der Lahn tun, was ihrer Natur entspricht - und damit einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. Durch die Beweidung werden die neu entstandenen Ufer- und Aueflächen an der Lahn offengehalten und bieten damit Lebens- und Fortpflanzungsraum für selten gewordene Vogel- und Amphibienarten.

Wasserbüffel haben weniger Schweißdrüsen als andere Rinder und schaffen sich durch Wühlen mit den Hörnern in feuchtem Boden flache Tümpel, in denen sie sich stundenlang suhlen. Solche Tümpel, die in der heutigen Kulturlandschaft kaum noch vorkommen, dienen im Frühjahr beispielsweise der vom Aussterben bedrohten Kreuzkröte als Fortpflanzungshabitat.

Die Besitzer der sieben ungewöhnlichen Landschaftspfleger, Mario Ebinger und Markus Rhiel aus Wittelsberg, haben sich auf die Zucht von Wasserbüffeln für die Bewirtschaftung von Naturschutzflächen spezialisiert. Ihre Tiere sind seit einigen Jahren auch auf anderen Flächen im Landkreis Marburg-Biedenkopf anzutreffen.

Mehr über die "Gisselberger Spannweite" finden Sie auf der Themenseite!


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