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Maßnahmen zur Eindämmung invasiver Pflanzenarten am Kerkerbach gestartet

Am Kerkerbach (Landkreis Limburg-Weilburg) in den Gemeinden Beselich und Waldbrunn werden seit Mitte Mai ausgewählte Vorkommen invasiver Pflanzenarten bekämpft.

Am Kerkerbach in den Gemeinden Beselich und Waldbrunn (Landkreis Limburg-Weilburg) werden seit Mitte Mai im Auftrag des Regierungspräsidium Gießen ausgewählte Vorkommen invasiver Pflanzenarten bekämpft. Entlang der Perf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) werden diese Maßnahmen nun schon im dritten Jahr durchgeführt. Das LiLa-Teilprojekt unter der Überschrift "Ausbreitungsprävention invasiver Pflanzenarten entlang der Fließgewässersysteme von Perf und Kerkerbach" (LiLa-Action C7A) wird wissenschaftlich begleitet und die Ergebnisse am Ende des Projektes als Handbuch veröffentlicht, das Entscheidungsträgern und Planern Hilfestellung für den Umgang mit invasiven Arten an Fließgewässern gibt.

Invasive Pflanzenarten stammen aus Hausgärten und wuchern über deren Grenzen hinaus, sie werden gezielt in der freien Landschaft ausgebracht, von Tieren und Fahrzeugreifen verschleppt oder nicht fachgerecht entsorgt. Ergebnis:  immer mehr Pflanzenarten siedeln sich außerhalb ihres bisherigen Herkunfts- und Verbreitungsgebietes an. Einige davon verdrängen heimische Arten und gefährden damit die biologische Vielfalt. Sie gelten dann als "invasiv". Manche dieser Arten verursachen hohe wirtschaftliche Schäden – wie der japanische Staudenknöterich (Bild), der mit seinem Wurzelwerk z.B. Brückenbauwerke gefährden kann -  oder gefährden die menschliche Gesundheit, wie die Herkulesstaude, die in Verbindung mit Sonnenlicht bei Berührung gefährliche Verbrennungen verursacht.

Besonders entlang von Fließgewässern können sich einige dieser Arten schnell und über weite Strecken ausbreiten. Auch bei Bau- und Renaturierungsmaßnahmen ist die Gefahr der Verschleppung von Samen oder Wurzelteilen gegeben.

Im Rahmen des LIFE-Projektes wird in einer vergleichenden praktischen Studie die Wirksamkeit von Bekämpfungsmaßnahmen in den Fließgewässersystemen von Perf und Kerkerbach als wichtige Nebengewässer der Lahn untersucht. An beiden Zuflüssen wurden im Vorfeld alle vorkommenden invasiven Pflanzenarten entlang eines 100 m-Streifens links und rechts der Bäche kartiert. Darauf aufbauend erstellte ein Fachbüro jeweils eigene Konzepte zur sinnvollen Herangehensweise bei der Bekämpfung.

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Oberläufen der Bäche oder Vorkommen, die so kleinflächig sind, dass mit relativ geringem Bekämpfungsaufwand eine Ausrottung der Art an diesem Ort erreicht werden kann. Ziel ist, eine Ausbreitung der ausgewählten Arten über das Fließgewässer im besten Fall zu verhindern.

Parallel wird das Projekt durch intensive Öffentlichkeitsarbeit begleitet, um die Bevölkerung vor Ort - insbesondere Landnutzer, Beschäftige von Kommunen und Baufirmen, Naturschützer – zu informieren und für die Thematik zu sensibilisieren. Denn zum Erhalt der biologischen Vielfalt kann jede/r Einzelne beitragen.


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